Finanzierung von Kundenforderungen (AR financing)

Ziel: Ihren Posten "Kunden" (30-120 Tage) in eine sofortige Ziehungskapazität umwandeln, ohne das Kapital zu verwässern und ohne Ihre klassischen Banklinien zu sättigen.


Die 5 PrestaFlex-Lösungen (von CHF 100'000 bis 60 Mio.)

  1. Angekündigte Forderungsabtretung (Typ Factoring)
    • Vorschuss 70-90% pro Rechnung, Saldo bei Zahlungseingang.
    • Mit oder ohne Regress, Inland oder Export.
  2. Invoice Discounting "vertraulich" (nicht angemeldet)
    • Revolving-Linie, die mit einem Borrowing Base auf Ihre Forderungen unterlegt ist; Sie behalten das Inkasso.
    • Ideal, wenn Sie den Factoring-Effekt auf der Kundenseite vermeiden wollen.
  3. ABL - Asset-Based Lending (Forderungen + Bestand)
    • Ziehung = 85 % der berücksichtigungsfähigen Forderungen + 40-60 % des berücksichtigungsfähigen Bestands - Reserven.
    • Geeignet für Industrie-/Handels-KMU mit erheblichen Lagerbeständen.
  4. Export AR + Kreditversicherung
    • Hohe Vorschüsse (bis zu 90 %) auf EU/UK/US-Schuldner, externes Ausfallrisiko.
  5. Programm "securitization-lite" (≥ 10-15 Mio.)
    • Dediziertes Vehikel, außerbilanziell möglich gemäß Rechnungslegungsstandards und Risikotransfer.

Ungefähre Kosten

  • Servicegebühr: ~0,3-1,5 % des übertragenen Volumens (je nach Modell/Volumen/Risiko).
  • Zinsen: Index (z. B. SARON) + Marge(2,5-6,0 % p. a.) auf den in Anspruch genommenen Vorschuss.
  • Ohne Rückgriff: etwas niedrigerer Vorschuss (oft ≤ 85 %), aber übertragenes Ausfallrisiko.

Regeln für die Förderfähigkeit (borrowing base)

  • Alter: Rechnungen ≤ 90 Tage ab Rechnungsdatum (oder ≤ 60 d nach Fälligkeit).
  • Ausnahmen: Rechtsstreitigkeiten/Guthaben, Intercos, Rückbelastungen, Anti-Abtretungsklauseln, > X % Konzentration pro Schuldner.
  • Vorbehalte: Verwässerung (Guthaben, Rabatte), Konzentration (Anteil eines Großkunden über dem Cap), Streitigkeiten.

(Vereinfachte) Formel:
Verfügbarkeit = (Anrechenbare Forderungen × Vorschussrate) - Reserven - ausstehende Inanspruchnahme.


4 Zahlenbeispiele (einfach und handhabbar)

1) AR-Linie "vertraulich" - borrowing base pur

  • Bruttoposten Kunden: CHF 2 500 000
  • Nicht förderfähig: > 90 d = 200.000; Interco = 50.000
  • Wählbar vor Konzentration: 2 500 000 - 200 000 - 50 000 = 2 250 000
  • Größter Schuldner = 900 000, Cap 25 % ⇒ max 562 500; Exzess = 900 000 - 562 500 = 337 500
  • Endgültiger Anspruchsberechtigter: 2 250 000 - 337 500 = 1 912 500
  • Vorschussrate: 85 %1 912 500 × 0,85 = 1 625 625
  • Verwässerungsrücklage: 30.000
  • Verfügbarkeit: 1 625 625 - 30 000 = CHF 1 595 625
  • Zins (5,0 % / Jahr, 30 d, Ziehung 1,3 M) ≈ CHF 5 342; Servicegebühr (0,25 % auf 1 M übertragen/Monat) = CHF 2 500.
    → S ofortiges Bargeld für Einkäufe/Gehälter ohne Berührung des Banküberzugs.

2) Versicherter Export, 60 Tage - hoher Vorschuss

  • EU-Rechnungsposten: CHF 750 000 bei 60 d, Kreditversicherung 90 %
  • Vorschussrate: 90 %CHF 675 000 gezahlt D+1/J+2
  • Zinsen (5,5 % / Jahr, 60 d) ≈ CHF 6.105
  • Servicegebühr: 1,0 % von face = CHF 7.500
    Gesamtkosten ≈ CHF 13 605 (≈ 1,81 %); übertragenes Ausfallrisiko.

3) ABL mix Forderungen + Lagerbestand - Produktionsspitze

  • Anrechenbare Forderungen: CHF 3 000 00085 % = 2 550 000
  • Anrechenbarer Bestand (zu Anschaffungskosten): CHF 1 200 00050 % = 600 000
  • Reserven: Qualität/Veralterung = 100 000
  • Gesamtverfügbarkeit: 2 550 000 + 600 000 - 100 000 = CHF 3 050 000
    → Start einer Pilotserie + Rohmaterial ohne Lieferantenvorschuss.

4) "Vertraulich" + Lieferantendiskont - Vorgang, der sich selbst finanziert

  • Abgegebenes Volumen / Monat: CHF 1 000 000; durchschnittliche Auflage: CHF 800 000
  • 2 % Skonto von den Lieferanten erhalten (Zahlung D+10) = CHF 20 000
  • Zinsen (5 % pro Jahr, 50 d auf 800 000) ≈ CHF 5 479
  • Gebühren (0,20 % auf 1 000 000) = CHF 2 000
    Nettogewinn ≈ CHF 12 521 / Monat bei gleichzeitiger Sicherung der Supply Chain.

Warum es Ihre operative Kapazität steigert

  • "Wahrgenommene" DSO fällt mechanisch (Cash J+2 statt J+45/90).
  • Verhandlungsmacht: Sie erhalten Diskontrabatte (1-3 %), oft > Finanzierungskosten.
  • Margeneffekt: Mehr Kauf-/Verkaufsrotationen mit positiver Marge im gleichen Zeitraum.
  • Covenants: sauberer Ersatz für Überziehungskredite, weniger volatil, wenn die Linie gut kalibriert ist.

Einführung PrestaFlex (schnell und pragmatisch)

  1. Voranalyse (24-72 h): Top 20 Schuldner, 12-monatige Bilanz, Rechtsstreitigkeiten/Guthaben, Konzentration, DSO, Anti-Abtretungsklauseln.
  2. Term Sheet: Obergrenze, Vorschussrate pro Schuldner, Modell (notifiziert / vertraulich / ABL), Gebühren, Ausstiegsbedingungen.
  3. Onboarding (5-10 Tage): Abtretung / Abtretung - Fidelity, Empfangskonten (Lockbox), ERP/API-Fluss, Standardberichterstattung.
  4. Betrieb: Ziehungen nach Bedarf, dynamische Obergrenzen je nach Zahlerverhalten, DSO-/Verdünnungsreporting.

Satz von Dokumenten: KBis/RC, IBAN, AGB/Verträge, Liefernachweis, Jahresbilanz, Debitorenliste, historische Zahlungseingänge, ggf. Kreditversicherungspolice.


Wann sollte jede Vorlage bevorzugt werden (nützliche Abkürzung)?

  • Angemeldet / ohne Rückgriff: heterogenes Kundenrisiko, Notwendigkeit, den Ausfall zu übertragen.
  • Vertraulich: Großkunden, solider interner Inkassoprozess,Imageverlust.
  • ABL (AR + Stock): Industrie/Handel mit großen Lagerbeständen.
  • Export + Versicherung: internationales Wachstum, 60-120 Tage Laufzeit.

Nächster Schritt

Senden Sie uns Ihre Bilanz, die Top 20 der Debitoren, die durchschnittlichen Fälligkeiten und das monatliche Volumen.
Wir melden uns bei Ihnen mit einer personalisierten PrestaFlex-Simulation (Vorschussrate pro Schuldner, Zeilenobergrenze, geschätzte monatliche Kosten) und einem auf Ihre Fristen abgestimmten Zeitplan für den Einsatz.

Ein Artikel von Munur Aslan Direktor von PrestaFlex